20100407

Wenn man Diehls Figuren in die Augen sieht, sprüht da immer ein Funken Wahnsinn, man traut ihnen stets beides zu: Scheitern und Überwindung. August Diehl sagt, darin spiegele sich die Sehnsucht, sich nie festzulegen und nie anzukommen.

aus: DIE ZEIT, Nr. 49, Artikel von Annabel Wahba
Liebe nennen wir das, was uns an bestimmte Wesen bindet, nur in bezug auf eine kollektive Sehweise, für die die Bücher und Märchen verantwortlich sind. Unter Liebe verstehe ich nur die Mischung von Verlangen, Zärtlichkeit und gegenseitigem Verstehen, die mich an ein bestimmtes Wesen bindet. Diese Zusammensetzung ist nicht bei jedem gleich. Ich habe nicht das Recht, alle diese Erfahrungen mit demselben Namen zu belegen ... Großmütig ist die Liebe nur, wenn sie sich zugleich vergänglich und einzigartig weiß.

aus: Albert Camus - Der Mythos des Sisyphos - Versuch über das Absurde
Man spricht da von den tristen Träumen
Und von den enttäuschten Lieben
Und von den Traurigkeiten, welche säumen
All die Jahre, die zerstieben

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On y parle de tristesse
De rêves et d'amours déçus
Et du regret que vous laisse
Les années qui ne sont plus

Yves Montand - La Chanson des rues
Mit der Askese, die die Sinne tötet, sollte dieser Hedonismus ebensowenig gemeinsam haben wie mit der vulgären Zügellosigkeit, die sie stumpf macht. Aber er sollte die Menschen lehren, sich auf die Augenblicke eines Lebens zu konzentrieren, das selbst nur ein Augenblick ist.

aus: Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Gray